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Die Friedliche Revolution in Plauen

 

Plauen spielt bei der Friedlichen Revolution eine maßgebliche Rolle. Die Menschen der Spitzenstadt setzten am 7. Oktober 1989 die Welle der Großdemonstrationen auf dem damaligen Gebiet der DDR in Bewegung. Der Wille zur Veränderung und das Verlangen nach Freiheit war stärker als die Angst vor der Staatsmacht.

 

Wir sind das Volk

In Sprechchören rufen die Plauener lautstark „Wir sind das Volk“. Der amerikanische Historiker John Connelly sagte später dazu, „Plauen war die erste ostdeutsche Stadt, die einen geeinten Willen zur Wende ausdrückte“. Einen Tag vor Dresden, zwei Tage vor dem berühmten Montag in Leipzig. Plauens damaliger Superintendent Thomas Küttler bezeichnet diese erste große Zusammenkunft in Plauen als „auslösenden Funken“.

 

"Dass wir ausgerechnet in Plauen, am 40 Jahrestag der DDR, hier das Ende eingeleitet haben, erfüllt mich sehr"

Thomas Küttler, damaliger Superintendent in Plauen

 

Während die Deutsche Demokratische Republik ihren 40. Jahrestag feierte, versammelten sich am Nachmittag immer mehr mutige Plauener am Tunnel, um gemeinsam gegen die Zustände im Land zu protestieren. Mehr als ein Viertel der damaligen Plauener Bevölkerung stand unter den Augen der schwer bewaffeneten Staatsmacht in der Innenstadt auf der Straße. Die Sicherheitskräfte konnten die Massenkundgebung auch mit Gewalt nicht mehr auflösen. Die Plauener feierten einen Sieg.

 

 

Film-Tipp: 40 Jahre sind genug. Der Niedergang der DDR in Plauen. 20 Jahre nach der friedlichen Revolution von 1989 zeigt jetzt ein Dokumentarfilm der Plauener Filmemacher MPC Hintergründe und neue Sichtweisen. Eine Dokumentation der Ereignisse von 1989 aus Plauener Sicht. Zur Internetseite des Doku-Dramas.

 

Plauen setzt sich ein Denkmal

Wende Denkmal PlauenMit der Schaffung eines eigenen Wende-Denkmals in der Innenstadt haben sich die Menschen selbst ein Denkmal gesetzt. Ohne große Fördermittel, sondern fast ausschließlich durch eigene Spendenaktionen konnte das Monument in Form einer Kerze am 7. Oktober 2010 feierliche enthüllt werden. Die vier Plauener  Service-Clubs Kiwanis, Lions, Rotary und Soroptimist bildeten rund zwei Jahre zuvor eine Projektgruppe für die Errichtung des Denkmals. „Die Idee kam aus der Bürgerschaft. Die Bürger waren enttäuscht, dass in Berlin und Leipzig Denkmäler gebaut werden sollen aus Steuergeldern“, sagte damals Projektleiter Peter Luban.

 

Sein Entwurf für die künstlerische Gestaltung gewann die öffentliche Ausschreibung, an der sich neun vogtländische Künstler mit insgesamt 14 sehr unterschiedlichen Arbeiten beteiligten. Die Bevölkerung war aufgerufen, über die Arbeiten abzustimmen. Die Initiatoren werteten insgesamt 2849 abgegebene Stimmzettel aus. Für Luban war die Teilnahme selbstverständlich. Er war bei der ersten Großdemo selbst dabei. Für ihn ist die Kerze das verbindene Symbol mit den damaligen Ereignissen. Unzählige Arbeitsstunden investierte der Rößnitzer in sein bisher größtes und herausragendstes Projekt.

 

Am Bau des Denkmals waren viele Firmen aus dem Vogtland beteiligt, die unter anderem auch ihre Leistungen unentgeltlich anboten. Die gesamten Kosten für alle Arbeiten belaufen sich auf rund 90 000 Euro. Das über 3,50 Meter hohe und rund 1,3 Tonnen schwere Denkmal leuchtet durch moderne LED-Technik wie eine Kerze  in der Nacht.    

 

Link-Tipp: Eine Foto-Dokumentation zeigt die dramatischen Vorgänge während der Protestkundgebung in Plauen, die im Grunde als der historische Wendepunkt im Jahre 1989 anzusehen ist. Der amerikanische Historiker Professor John Connelly hat dieses Ereignis bereits im Jahr 1990 als den "Moment der Revolution" bezeichnet. Zur Foto-Dokumentation.


 
 
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